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Super-Food im eigenen Garten

Preiselbeere

Wilde Beeren und Früchte gehören zu den Pflanzen, die uns wieder staunen lassen. Tatsache ist, dass Wildbeeren und Wildobst bei uns nicht mehr den Platz und den Stellenwert haben, den sie verdienen. Doch in den letzten Jahren wächst das Interesse wieder an Wildobst. Im Kanton St. Gallen entsteht die europaweit grösste Wildobstsammlung.

Felsenbirnen, Scheinquitten, Preisel- oder Aronia-Beeren – sie und noch viele andere Fruchtsorten bekommen zunehmend den Ruf von Superfood. Sie werden in innovativen Rezepten immer häufiger auf die verschiedenste Weise verarbeitet. Dies wegen dem reichhaltigen Bouquet an Vitaminen und Mineralstoffen, die sie aufweisen. Dabei vergrössern ihre Buntheit und ihre Früchte die Lebensqualität nicht nur der Menschen, sondern vor allem auch der Tierwelt. Wildobst bietet eine reichhaltige Palette an Futter für Bienen und andere Insekten, für Vögel und kleine Säuger und sollte deshalb nicht nur vermehrt an Waldrändern, sondern auch in Gärten gedeihen. Denn der Schutz der Lebensräume beginnt vor der eigenen Haustüre, im eigenen Garten. Die in St. Gallen ansässige SAVE-Foundation baut deshalb in St. Gallen eine europaweit einmalige Wildobst Sammlung auf. Beim Baumwipfelpfad in Mogelsberg entsteht eine Doppelung mit zusätzlichen Widlobstarten. Die Sammlungen sind öffentlich zugänglich. Das Projekte entstehen mit Unterstützung des WWF St. Gallen und des WWF Appenzell. Die Stadtgärtnerei St. Gallen stellte den Boden in der Nähe des Botanischen Gartens und dem Naturmuseum zur Verfügung und half bei der Bepflanzung. Die Sammlung in Mogelsberg wird von einem Bauern betreut. Er wird Führungen machen, die Beeren aber auch ernten und sie wenn möglich zu Produkten verarbeiten – es ist der innovative Teil des Projektes.

Vogelbeere

Banane, Orange, Kaki, und Co. sind moderne und gesunde Vitaminspender und in jedem Supermarkt erhältlich. „Superfood“ und „Powerfood“ sind Marketingversprechen für exotische Früchte wie z.B. Acai-Beere (Euterpe oleracea) aus Südamerika oder Chiasamen (Salvia hispanica) aus Mexiko. Billigimporte exotischer Früchte und oft überzogene Werbeversprechen entziehen einheimischen oder eingebürgerten Obstarten und insbesondere dem Wildobst mit seinen interessanten Sorten die wirtschaftlichen Grundlagen. Damit geraten auch das Wissen, Sagen, Legenden und Bräuche zum Wildobst in Vergessenheit. Warum „soll man vor dem Holunder den Hut ziehen“? Was ist eigentlich eine Alätschberr und warum wurde die „Schwideberr“ so sehr geschätzt?

Wildobst sind essbare Früchte, die in der Natur wild vorkommen oder züchterisch wenig bearbeitet worden sind. Diese Gehölze können wilde Vorfahren einheimischer Obstarten oder aus anderen Ländern und Regionen der Welt eingeführte und an die Umwelt angepasste Arten und Sorten sein. Diese Anpassung bedeutet nicht nur eine Adaption an Klima und Bodenbedingungen, auch die Fauna profitiert von den Wildobstarten, weil die meisten von ihnen offen abblühen, das heisst den Bienen Pollen und Nektar spenden. Nicht abgeerntete Früchte finden dankbare Abnehmer bei Kleinsäugern, Vögeln und Reptilien. Die Heckenstruktur des Wildobstes fördert Nist- und Brutmöglichkeiten. Das Futterhäuschen kann man sich also sparen, wenn es im Garten eine Wildobsthecke gibt. Von A wie Aronia bis Z wie Zibarte gibt es rund 250 Arten und von diesen Arten zahlreiche Sorten, die für den heimischen Anbau sehr gut geeignet sind.

Auch Züchter wissen wenig über die Vielfalt der Wildobstarten, wie die geringen züchterischen Anstrengungen in der Schweiz zeigen. Sortenzucht von Vogelbeere, Aronia, Scheinquitte und Co. fand hauptsächlich in Ost- und Südosteuropa während der Zeit des kalten Krieges von 1947 bis 1989 statt. Exotische Früchte konnten in diese Länder kaum eingeführt werden. Man suchte und fand Alternativen beim Wildobst, das nun aus den Wäldern auf die Felder kam: Aronia und Holunder sind sehr gute Farbstofflieferanten. Die Scheinquitte – bei uns als Zierstrauch bekannt – wurde so züchterisch bearbeitet, dass daraus ein Ersatz für Zitronensaft in der Küche hergestellt werden konnte. Der Sauerdorn wurde nicht nur als Fiebermedizin genutzt, sondern aus den Zweigen wurde rote Tinte gewonnen. In den alpinen Regionen macht sich kaum jemand noch die Mühe, sich nach einer Greflä (Preiselbeere) zu bücken und niemand fragt mehr nach Kinderbrot (Mehlbeere).

Banane, Orange, Kaki, und Co. sind moderne und gesunde Vitaminspender und in jedem Supermarkt erhältlich. „Superfood“ und „Powerfood“ sind Marketingversprechen für exotische Früchte wie z.B. Acai-Beere (Euterpe oleracea) aus Südamerika oder Chiasamen (Salvia hispanica) aus Mexiko. Billigimporte exotischer Früchte und oft überzogene Werbeversprechen entziehen einheimischen oder eingebürgerten Obstarten und insbesondere dem Wildobst mit seinen interessanten Sorten die wirtschaftlichen Grundlagen. Damit geraten auch das Wissen, Sagen, Legenden und Bräuche zum Wildobst in Vergessenheit. Warum „soll man vor dem Holunder den Hut ziehen“? Was ist eigentlich eine Alätschberr und warum wurde die „Schwideberr“ so sehr geschätzt?

Wildobst sind essbare Früchte, die in der Natur wild vorkommen oder züchterisch wenig bearbeitet worden sind. Diese Gehölze können wilde Vorfahren einheimischer Obstarten oder aus anderen Ländern und Regionen der Welt eingeführte und an die Umwelt angepasste Arten und Sorten sein. Diese Anpassung bedeutet nicht nur eine Adaption an Klima und Bodenbedingungen, auch die Fauna profitiert von den Wildobstarten, weil die meisten von ihnen offen abblühen, das heisst den Bienen Pollen und Nektar spenden. Nicht abgeerntete Früchte finden dankbare Abnehmer bei Kleinsäugern, Vögeln und Reptilien. Die Heckenstruktur des Wildobstes fördert Nist- und Brutmöglichkeiten. Das Futterhäuschen kann man sich also sparen, wenn es im Garten eine Wildobsthecke gibt. Von A wie Aronia bis Z wie Zibarte gibt es rund 250 Arten und von diesen Arten zahlreiche Sorten, die für den heimischen Anbau sehr gut geeignet sind.

Auch Züchter wissen wenig über die Vielfalt der Wildobstarten, wie die geringen züchterischen Anstrengungen in der Schweiz zeigen. Sortenzucht von Vogelbeere, Aronia, Scheinquitte und Co. fand hauptsächlich in Ost- und Südosteuropa während der Zeit des kalten Krieges von 1947 bis 1989 statt. Exotische Früchte konnten in diese Länder kaum eingeführt werden. Man suchte und fand Alternativen beim Wildobst, das nun aus den Wäldern auf die Felder kam: Aronia und Holunder sind sehr gute Farbstofflieferanten. Die Scheinquitte – bei uns als Zierstrauch bekannt – wurde so züchterisch bearbeitet, dass daraus ein Ersatz für Zitronensaft in der Küche hergestellt werden konnte. Der Sauerdorn wurde nicht nur als Fiebermedizin genutzt, sondern aus den Zweigen wurde rote Tinte gewonnen. In den alpinen Regionen macht sich kaum jemand noch die Mühe, sich nach einer Greflä (Preiselbeere) zu bücken und niemand fragt mehr nach Kinderbrot (Mehlbeere).